1.5.  Beleuchtung
        Im Prinzip ein Gebiet ohne große Geheimnisse, es sollen hier nur einige spezielle Punkte angesprochen
        werden.

1.5.1. Halogenglühlampen
          Kleine Bemerkung am Rande: Es geht hier um Lampen, genauer gesagt Glühlampen. Birnen wachsen
          auf Bäumen...
          Im Scheinwerfer, teilweise auch in Zubehörblinkern, werden Halogenglühlampen verwendet. Gegen-
          über "normalen" Glühlampen haben diese wesentliche Vorteile: Aufgrund der Füllung des Lampen-
          kolbens mit Halogengasen (Jod oder Brom) wird die Verdampfungstendenz  der Glühwendel stark
          vermindert. Somit kann diese mit höherer Temperatur betrieben werden, was eine höhere Lichtaus-
          beute ergibt, und gleichzeitig wird eine Schwärzung des Lampenkolbens verhindert, da sich keine
          Wolfram-Atome am Lampenkolben ablagern. Dadurch bleibt die Lichtausbeute über die Lebensdauer
          besser konstant als bei herkömmlichen Lampen. Durch die höhere Temperatur der Glühwendel
          sind Halogenlampen gegenüber herkömmlichen Lampen jedoch auch wesentlich empfindlicher
          für Betrieb mit Überspannung, zum Beispiel bei einem Defekt des Ladesystems.
          Die seit geraumer Zeit erhältlichen blau eingefärbten Halogenglühlampen bringen nicht unbedingt
          Vorteile gegenüber einer Standard-H4-Lampe und taugen wohl eher zum Vortäuschen eines nicht
          vorhandenen Xenon-Scheinwerfers. Laut einem Test in MO 7/2002 lohnt sich aber sehr wohl die
          Investition in eine qualitativ hochwertige Halogenglühlampe, da sowohl Lichtausbeute als auch
          Bündelung des Lichtkegels im Scheinwerfer gegenüber Billigangeboten teils deutlich überlegen sind.
          Für Motorräder sind zudem auch mechanisch besonders robuste Ausführungen (Heavy Duty)
          erhältlich.

1.5.2. Blinkgeber
  An moderneren Motorrädern werden ausschließlich elektronisch gesteuerte Blinkgeber verwendet,
  die thermisch oder thermisch/elektromagnetisch gesteuerten Ausführungen sind Geschichte. (An Buells
  bis mindestens 1998 kam die elektronische Variante allerdings erst im Zuge eines Recalls...)
  Elektronische Blinkgeber bestehen meist aus einer Impulsgeberschaltung, die in Betrieb gesetzt wird,
  sobald der Ausgangsanschluss des Blinkgebers über eine Glühlampe mit Masse verbunden wird. Die
  Impulsgeberschaltung steuert wiederum ein Relais, des den Lampenstrom schaltet.
  Ein im Blinkgeber eingebauter Strommesswiderstand erlaubt es, den Strom der angeschlossenen
  Lampen zu überwachen. Fällt dieser Strom (zum Beispiel wegen eines Lampendefekts) unter den normalen
  Wert, so wird die Blinkfrequenz zur Warnung des Fahrers erhöht.
  Dies bedeutet natürlich, dass das Blinkrelais zur Leistung der angeschlossenen Lampen passen muss, um
  korrekt zu funktionieren. Werden z.B. an ein Standard-Blinkrelais  für 2x21 Watt Lampen nur zwei
  10 Watt Blinker oder ein Lenkerblinker mit 21 Watt angeschlossen, ist die Blinkfrequenz zu hoch.
  Entweder muss die Leistung der angeschlossenen Verbraucher erhöht werden (durch parallel zu den
  Lampen geschaltete Widerstände, recht unelegant) oder das Relais muss der kleineren Leistung angepasst
  werden.
  Bei vielen Relais ist dies nach dem Öffnen des Gehäuses möglich: Den Strommesswiderstand lokalisieren,
  meist ein U-förmiger Bügel aus Widerstandsdraht oder –blech, und auslöten. Anschließend den Querschnitt
  des Blechs oder Drahts durch Abschneiden oder Feilen anpassen: Für Betrieb mit halber Lampenleistung
  den Querschnitt halbieren. Dadurch verdoppelt sich der Wert des Widerstands und es stellt sich wieder der
  „normale“ Spannungsabfall im Betrieb ein. Widerstand wieder einlöten, fertig.

      

  Der U-förmige Strommesswiderstand ist bei diesem Blinkrelais oberhalb der Relaisspule zu erkennen.

1.5.3. Verkabelung
          Alle Verbraucher sollten zweipolig, also mit Versorgungs- und mit Masseleitung, angeschlossen werden.
          Ein Masseanschluss über metallische Fahrzeugteile ist unzuverlässig und kann durch hohe Übergangs-
          widerstände zu Spannungsverlusten auf dem Weg zum Verbraucher führen.
         

         

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