3.1.  Werkstatt-Ausstattung
        Um ernsthaftere Arbeiten an der Elektrik eines Motorrads durchführen zu können, sollten neben
        der üblichen Werkzeugausrüstung folgende Gerätschaften verfügbar sein:
        - Ein Batterie-Ladegerät, geeignet für Motorradbatterien und ggf. für Blei-Gel-Batterien
        - Ein Multimeter, vorzugsweise in Digitalausführung. Es sollte neben den üblichen Spannungs-
           messbereichen auch für Strommessungen mit Bereichen von 2/20/200 mA und 10 A
           geeignet sein. Höchste Präzision ist nicht unbedingt erforderlich, solide Qualität darf
           es natürlich schon sein.
        - Zum Crimpen von Kfz-Rund- oder Flachsteckverbindern sollte ein hochwertige Crimpzange
           mit mechanischer Übersetzung verwendet werden. Die Dinger aus dem 5 Euro-Komplettset
           vom Wühltisch im Baumarkt sind MÜLL, dann lieber gleich die Stecker anlöten.
        - Ein 30 Watt-Lötkolben und Radiolot mit Flußmittel tun gute Dienste bei Arbeiten am Kabel-
           baum. Kein Lötfett verwenden, es führt zu Korrosion an den Lötstellen!
        - Isolierband sollte nur zum Bündeln und Umwickeln von Kabelbäumen verwendet werden,
           Lötstellen und Steckverbinder gehören mit Schrumpfschlauch isoliert. Zur Befestigung von
           Kabeln und Kabelbäumen sollten Kabelbinder dienen. Schwarze Kabelbinder sind übrigens
           im Gegensatz zu den naturfarbenen Nylon-Exemplaren UV-lichtbeständig und deshalb
           haltbarer.

3.2.  Arbeiten an der Verkabelung
        Wichtigster Grundsatz sollte stets sein, auf solide Ausführung aller Arbeiten zu achten. Nicht ist
        ärgerlicher (und tritt häufiger auf) als wegen irgendwelcher hingepfuschten Verbindungen liegen
        zu bleiben. Gerade an Ein- und Zweizylindermopeds mit mehr Vibrationsaufkommen sollte peinlich
        genau darauf geachtet werden, dass alle Teile der Verkabelung fest verlegt sind und nirgends
        die Isolationen durchgescheuert werden können.

3.2.1. Steckverbinder
          Zum dauerhaften und zuverlässigen Anschluss sämtlicher Crimp- und Quetsch-Steckverbinder
          sind die passenden Zangen in hochwertiger Ausführung unabdingbar. Bevor versucht wird, die
          Steckverbinder mit Hilfe von Billigwerkzeugen oder mit der Flachzange zu verpressen, sollte
          die Leitung besser in den Steckverbinder eingelötet werden. Dies ist vielleicht nicht die perfekte
          Methode, aber bei sauberer Ausführung sehr haltbar und korrosionssicher.

3.2.2. Lötungen
          Zum Verbinden zweier Leitungsenden hat sich folgende Methode bewährt: Beide Enden ca.
          10 mm abisolieren, passenden Schrumpfschlauch über ein Ende schieben, Litzen nicht ver-
          drillen, sondern so frontal ineinander stecken, dass sich die Einzeladern gut vermischen. Den
          Verbindungsbereich mit einem dünnen Einzeldraht aus einer Litze (vorher aus einem Abfall-
          Leitungsstück entnehmen) umwickeln und das Ganze dann verlöten und einschrumpfen. Die
          Verbindung baut dünner als bei Verzwirbeln beider Leitungsenden und ist haltbarer. Die
          Methode lässt sich leicht abgewandelt auch anwenden, um eine Anzapfung an eine durch-
          gehende Leitung anzulöten.

         

         

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