1.3. Starter
Zwei
grundsätzliche Bauarten von Elektrostartern sind an Motorrädern zu
unterscheiden:
Bei
der ersten wirkt der Startermotor über ein Getriebe und einen Freilauf auf die
Kurbelwelle oder
den
Kupplungskorb des Motors. Das Getriebe kann dabei im Gehäuse des Startermotors
integriert
sein (oft in Form eines Planetengetriebes) oder es ist im Kurbelgehäuse untergebracht
Die
zweite besitzt zusätzlich einen am eigentlichen Startermotor angeflanschten
Hubmagneten, der das
Starterritzel
mechanisch so weit vorschiebt, dass es in ein entsprechende Verzahnung, zum
Beispiel auf
dem
Kupplungskorb, eingreift. Wird der Hubmagnet stromlos, so wird das
Starterritzel über eine
Feder
in seine Ruhelage gebracht. Das Starterritzel kann dabei direkt auf der
Motorwelle sitzen, wie
bei
älteren BMWs und Moto Guzzis, oder es kann ein Planeten- bzw. Stirnradgetriebe
vorgeschaltet
sein.
Diese Starterbauart ist an Buells und neueren BMWs und Moto Guzzis zu finden, durch
das
Getriebe
läuft der Startermotor mir höherer Drehzahl und kann kleiner und leichter
ausgeführt werden.
Das
Statorfeld des Startermotors kann entweder mit elektrisch erregten Statorfeldspulen
oder mit
Permanentmagneten
erzeugt werden. Letzterer Fall ist nur bei modernen Motorrädern anzutreffen, da
entsprechend
leistungsfähige Magnetwerkstoffe erst in neuerer Zeit kostengünstig herstellbar
sind.
Vorteil
der Permanentmagnet-Version sind kleinere Baugröße, geringeres Gewicht und
kleinerer
Fertigungsaufwand
des Motors gegenüber der Feldspulen-Ausführung.
Besitzt
der Startermotor Feldspulen, so ist er als Reihenschlussmotor ausgeführt, die
Feldwicklung liegt
also
in Reihenschaltung mit der Ankerwicklung, um ein möglichst hohes
Anlaufdrehmoment zu erreichen.
Um
den sehr hohen Anlasserstrom in der Größenordnung von 100 Ampere schalten zu
können, ist ein
Relais
mit hoch belastbaren Kontakten nötig. Im Falle von Anlassern ohne eingebauten
Hubmagnet ist
dieses
Relais immer ein extern angeordnetes Bauteil, die dicke Plusleitung von
Batterie führt also zunächst
zum
Relais und von dort weiter zum Startermotor. Die Relaisspule wird direkt über
den Anlasserknopf
am
Lenker mit Spannung versorgt. Ist hingegen am Anlasser ein Hubmagnet
integriert, so übernimmt
dieser
Hubmagnet neben dem Vorschub des Starterritzels auch wie ein Relais über
Schaltkontakte das
Einschalten
des Startermotors. Die Plusleitung von der Batterie führt in diesem Fall
deshalb direkt zum
Starter.
Der nötige Spulenstrom für den Anlasser-Hubmagneten ist möglicherweise aber so
groß, dass
ein
zusätzliches, kleines Relais vorgeschaltet wird, um den Anlasserknopf zu
entlasten. Ein solches Relais
ist
auch an Buell-Motorrädern vorhanden.