Hochwilde 2005: Die
Ötztaler Alpen von Südtirol aus
Ötzi show gallery in der Bergstation der Schnalstaler Gletscherbahn
Hochwilde-Südgipfel (3482m) und Bergstation (3211m) an der Grawand |
Gleich nach der ersten Nacht fahre ich mit dem Bus von Meran nach Pfelders, von wo aus ich zur Stettiner Hütte (ca. 2875m) aufsteige. Hier übernachten viele Hüttenwanderer und Mountainbiker. Am nächsten Tag stehe ich früh auf, um kurz nach dem Frühstück nach 7 Uhr den Südgipfel der Hochwilde zu besteigen. Doch welch eine Überraschung: Der Weg ist gesperrt – er muss von den Wegbereitern bearbeitet werden – Steine werden weggeräumt und an Abhängen heruntergepoltert. Erst kurz vor 10 Uhr wird der Weg freigegeben, und ich trete den Anstieg an. Gleich zu Beginn holt mich Mountainbiker Ralf, der am Abend zuvor schon am gleichen Tisch mit mir saß, ein. Wir beschließen, die Gipfelbesteigung zusammen durchzuführen. In über 3200m Höhe erreichen wir ein Joch. Die Ötztaler Gletscher der Nordseite und der Hochwilde-Nordgipfel (3461m), den ich 1999 mit meinem Bergkameraden Wolfgang von Norden her bestiegen habe, grüßen. Über kurze Kletterpassagen mit Fixseilen erreichen Ralf und ich nun den Südgipfel. Für Ralf ist es der erste Dreitausender, den er ohne Hilfe einer Seilbahn erklimmt. Für mich ist die Besteigung des Südgipfels eine schöne Erinnerung an meine Touren in den Ötztaler Alpen aus den Jahren 1999 und 2000. Nach dem Abstieg zur Hütte fährt Ralf mit dem Mountainbike über das Pfossental und das Schnalstal zurück nach Naturns. Auch ich entschließe mich, noch am gleichen Tag zurück nach Pfelders abzusteigen, wo ich eine halbe Stunde vor der letzten geplanten Tagesfahrt mit dem Bus nach Meran auch ankomme. Zum Abschluss meines Urlaubes (zwischendurch mache ich auch Ausflüge nach Verona und zum Gardasee) fahre ich noch mit der Schnalstaler Gletscherbahn von Kurzras zur Bergstation mit der Ötzi show gallery. Von der Bergstation aus sind es keine 40 Höhenmeter bis zum Gipfel der Grawand (3250m). Von hier aus habe ich einen schönen Tiefblick auf das Wirtshaus Schöne Aussicht (Bella Vista, ca. 2842m) mit seinem Sommerskigebiet, wo ich im Jahr 2000 zur Besteigung der Weißkugel (3739m) mit meinem Bergkameraden Wolfgang übernachtet habe. Die Weißkugel versteckt sich leider hinter den Wolken. Ich bekomme sie von der Bergstation aus nur einmal ganz kurz zu sehen. Zu sehen jedoch ist die Ötztaler Wildspitze, die ich kurz vor der Weißkugel im Rahmen eines Spaltenbergungskurses in einer Neunerseilschaft bestiegen hatte. |
22.07.2005 Zwickauer Hütte (2989m) und Kesselkogel (3002m) in den Dolomiten im Jahr 2006 Mit der Besteigung der Hochwilde erhalte ich schon mein Tourenziel für den Bergsommer 2006. In diesem Jahr kann ich in Meran kein Zimmer mehr in der von mir im gewünschten Zeitraum belegten Jugendherberge buchen, so dass ich in die Jugendherberge Bozen ausweiche, wo ich nur für 8 Nächte in einem Vierbettzimmer übernachten kann. Das Wetter ist unbeständig. Ich entschließe mich schließlich, trotzdem von Pfelders aus zur Zwickauer Hütte aufzusteigen,
die ich innerhalb von 4 Stunden auf bezeichnetem Weg erreiche. Kurz vor der
Zwickauer Hütte zweigt der von der Stettiner Hütte kommende Höhenweg in den
Weg von Pfelders ein. Mein eigentliches Gipfelziel von der Zwickauer Hütte
ist der Hintere Seelenkogel, der seit der Besteigung des Hochwilde-Südgipfels
im Vorjahr für mich interessant ist. Auf dem Gipfel der Hochwilde erzählte
mir nämlich ein Tourist, dass der Hintere Seelenkogel schwieriger wäre als die
Hohe Wilde. Tatsächlich fand ich diesen Eindruck bei späteren
Internetrecherchen bestätigt. Auf der Zwickauer Hütte ist außer mir nur noch
eine Vierergruppe an der Besteigung des Hinteren Seelenkogels interessiert.
Nach einer Nacht auf der Hütte sieht es draußen schlecht aus, aber der Gipfel
des Seelenkogels ist zu sehen. Die Hüttenwirtin fängt nun während des
Frühstücks an, zu erzählen, dass der Weg auf den Gipfel schlecht markiert
sei. Aufgrund des unbeständigen Wetters wäre schon lange niemand mehr nach
oben gestiegen. Zuletzt hätte sich oben am Grat im Nebel eine Gruppe verirrt.
Sie geriet in Bergnot. Von der Hütte aus hätte man ihre Stimmen hören können.
Nachdem die Nebelwand aufriss, wurde der Hubschrauber gerufen! Die
Vierergruppe entschließt sich nun, den Gipfel nicht mehr zu besteigen, und
nach Pfelders abzusteigen. Auch ich entschließe mich zum sofortigen
Wiederabstieg und warte keinen weiteren Tag mehr auf Wetterbesserung. Nachdem ich vor meinem Aufstieg
zur Zwickauer Hütte schon das archäologische Museum mit der „Ötzimumie“ in
Bozen besichtigt hatte, besichtige ich von Bozen aus einen Tag nach dem
Hüttenabstieg noch das Schloss Sigmundskron, dass von Reinhold Messner gerade
zu einem Bergmuseum umgebaut wurde. Überraschenderweise strahlt die Sonne
fast den ganzen Tag in Bozen. Nur zwischendurch zieht das von Meran kommende
angekündigte Gewitter über Bozen hinweg. Unerwartet habe ich doch noch die
Gelegenheit, eine Tour in die Dolomiten bei schönem Wetter zu unternehmen. So
steige ich einen Tag nach der Schlossbesichtigung vom Zyprianerhof, den man
von Bozen aus gut mit dem Bus in einer knappen Stunde über Tiers erreichen
kann, innerhalb von 3 Stunden zur Grasleitenhütte (2134m) auf. Dort höre ich,
dass die meisten Touristen schon für leichte Klettersteige einen Helm tragen.
Der Hüttenwirt ist so freundlich, mir einen Helm zu leihen. Nach einer
Übernachtung besteige ich über den Grasleitenpass (2599m) und einen
anschließenden leichten Klettersteig den Kesselkogel (3002m). Ich habe wenig
Zeit, denn am nächsten Tag ist mein Urlaub in Bozen beendet. So steige ich
vom Kesselkogel den gleichen Weg zur Grasleitenhütte und zum Zyprianerhof
hinab. Vielleicht werde ich später mal öfters in den Dolomiten sein! 22.08.2006 |