Wattenscheider Signalschacht

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Über Geschichte und Namensfindung des Wattenscheider Schachtes

ein Beitrag von Martin Balser in der fremointern Mailing List

Im Herbst 1999 hatten wir an einem der Modulbau-Wochenenden bei Thorsten Petschallies alle damals vorhandenen Zweigleismodule aneinander gelegt und spontan beschlossen, auf der JT 2000 den ersten zweigleisigen Abschnitt aufzubauen: Von der Überleitstelle Borkholzberg zur Abzweigstelle Spaxwald. Mit glänzenden Augen standen wir um die neuen Module und überlegten, wie der Betrieb darauf aussehen würde. Signale waren nötig, und so markierte ich die Standorte der Haupt- und Vorsignale bei dieser Stellprobe mit "Cola"- bzw. "Lift"-Dosen.

Nun sollten die Module später, außerhalb des Zusammenhangs wie für die JT 2000 geplant, individuell eingesetzt werden. Fester Einbau der Signale verbot sich, und ein besondere Signalmodule wären lästiger Aufwand gewesen. Ich hatte nach 6 Jahren Modulpraxis auch gelernt, daß:

Ein besseren Konzept muß also sein;

Ich weiß nicht mehr, wann und wie - jedenfalls fiel in einem Gespräch zwischen Jochen Leisner und mir irgendwann der Satz "Man müßte ein Signal einfach so in die Landschaft stecken können, wie man ein Alubein ins Modul steckt."

Der lange bekannte Modulbeinhalter aus dem Bauchladen war aus verschiedenen Gründen nicht direkt zu übernehmen. Aber die einfache mechanische Spezifikation eines Querschnittes und Konstruktion mit seitlicher Klemmschraube war ein gutes Leitbild: Auf Grundlage genormter Aluminium-Strangpreßprofile baute ich etwa Weihnachten 1999 erste Muster, zunächst 30x30 mm Schachtquerschnitt, dann mit 31x20 mm, was dem Querschnitt eines betonierten Signalsockels näher kam und eine bessere Konstruktion der Klemmvorrichtung erlaubte.

Die Bauteile des Schachts sind Zuschnitte aus Normprofil zweier Dimensionen, ein Blechstreifen und genormte Spannhülsen. Einfachste Schlosserwerkzeuge - Ständerbohrmaschine, Hammer und M8- Gewindebohrer - genügen zum Zusammenbau. (Ich bin immer wieder amüsiert, daß dies nicht einfach genug sei, und man z. B. Laser und CNC-gesteuerte Abkantbänke zur weiteren Vereinfachung benötige.)

Bruno Oebels trug dann die Idee bei, den Schacht bündig mit der Landschaft ins Modul zu bauen, damit er mit einem Blindstopfen perfekt getarnt werden kann. Ursprünglich wollten wir jeden Schacht als ggf. ungenutzten Signalsockel ausgestalten.

Mit dem Vorschlag einer mechanischen Schnittstelle stieß ich in der fremosignal-Mailingliste damals auf keine Gegenliebe. Man favorisierte eine elektrische Schnittstelle. Man verhönte die Idee mit Hinweis auf die - damals, Anfang 2000 - durch die Nachrichten geisternden Tagesbrüche von Wattenscheid. Man wolle keine Wattenscheider Löcher auf Modulen.

Die ersten Schächte wurden im Frühjahr 2000 bei Thorsten in die Zweigleismodule eingebaut und hatten im April 2000 auf der JT (Millenniumtreffen) in Kassel ihre Betriebspremiere.

Seither wurden laufend Schächte und Signale gebaut. Es scheint nun drei Probleme zu geben:

Dank schulde ich Jochen Leisner und Bruno Oebels für fruchtbare Diskussionen.

Martin Balser,
11. November 2005.

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Autor dieses Artikels: Martin Balser.
überführt nach HTML von Stefan Bormann.