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Mailinglisten
Der Push-Kanal der Vergangenheit

Vor nicht einmal einem Jahr war die Push-Technologie - auch als Net-Casting bezeichnet - von Werbetreibenden und e-Zine-Betreibern als Killerdienst des Internets angesehen worden. Heute ist es sehr still um diese Technik geworden, kaum ein Internetnutzer ist daran interessiert sich seine Festplatte mit Werbung vollschaufeln zu lassen und dafür auch noch zu bezahlen.

Newsflash
Jede Woche e-Mail-Newsletter zu acht wählbaren Themen. Dieser Dienst ist kostenlos und erfordert natürlich die Registrierung der e-Mail-Adresse.
www.newsflash.de
Still ist es von jeher um Mailinglisten gewesen, zunächst weil es nur wenige Internetnutzer gab und die breite Öffentlichkeit allenfalls vom Netz selber, nicht aber von seinen Diensten, Kenntnis genommen hat. Als sich das geändert hatte stand das World Wide Web im Mittelpunkt, e-Mail und seine Funktionalitäten wurden nur am Rande wahrgenommen.

Bei Mailinglisten handelt es sich in seiner ursprünglichen Ausprägung lediglich um Verzeichnisse mit einer Reihe von e-Mail-Adressen, welchen allen die selbe Information zugesendet wird. Sind diese Verzeichnisse klein genug, so kann die Pflege und das Versenden der Information tatsächlich noch von einem einfachen e-Mail-Client durchgeführt werden.

Da es sich beim Internet zunächst um ein Medium der Informationverteilung im Bereich der Forschung und Entwicklung handelte, nahm die Verteilung von Ergebnissen eine wachsenden Raum ein. Des weiteren muss in Betracht gezogen werden, dass in der amerikanischen Kultur die Diskussion mittels Briefen eine lange Tradition hat. Dies zusammen hat die Entwicklung spezieller Server zur automatischen Verteilung von e-Mails geführt.

Ein verbreiteter Listserver ist Majordomo von Brent Chapman. Die Hilfeanfrage an diesen Server führt zu einer e-Mail-Antwort des nachfolgenden Inhalts:  
subscribe <list> [<address>]
Subscribe yourself (or <address> if specified) to the named <list>.
unsubscribe <list> [<address>]
Unsubscribe yourself (or <address> if specified) from the named <list>.
get <list> <filename>
Get a file related to <list>.
index <list>
Return an index of files you can "get" for <list>.
which [<address>]
Find out which lists you (or <address> if specified) are on.
who <list>
Find out who is on the named <list>.
info <list>
Retrieve the general introductory information for the named <list>.
lists
Show the lists served by this Majordomo server.
help
Retrieve this message.
 
 

 

Die "Technik"

Außer der manuellen Verwaltung von Adresslisten werden die Mailinglisten durch den Einsatz sogenannter "Listserver" betrieben. Hierbei handelt es sich um Programme, die das Empfangen und Versenden von e-Mail-Beiträgen automatisch abwickeln.

In der einfachsten Form sendet der Listserver eine empfangene Nachricht automatisch an alle Adressen der ihm zur Verfügung stehenden Adressliste. Man unterscheidet zwischen moderierten und unmoderierten Listen. Moderierte Listen sind so organisiert, dass sie eine Adresse zum Empfangen von Nachrichten haben; die eingehenden Beiträge werden von einem (oder mehreren) Moderator(en) redigiert und (sofern genehm) über den eigentlichen Listserver an die Teilnehmer der Liste versendet. Hierbei reagiert der Server nur auf spezielle an ihn gesendete Beiträge, so dass ein "reply" nicht automatisch - und somit unmoderiert - an alle Mitglieder der Liste verteilt wird. Des weiteren gibt es eine Administrationsadresse, mittels derer die Verwaltung der Adressliste automatisch durchgeführt wird.

Da die Technik der Mailinglisten auf der einfachen e-Mail beruht, konnte sich diese Form des Informationsaustausches sehr früh etablieren und ist auch heute noch verbreitet, da viele Unternehmen den Zugang zum Internet für die Mitarbeiter auf die Nutzung von e-Mail beschränken. Im Gegensatz zur Teilnahme an Newsgroups wird für Mailinglisten auch keine weitere Software benötigt, sondern es kann mit dem bestens bekannten e-Mail-Progrmm gearbeitet werden.

Im deutschsprachigen Raum ist diese Form der Kommunikation zwar nicht so stark vertreten wie im anglo-amerikanischen, aber auch hier gibt es immer noch eine Reihe von Mailinglisten, die die verschiedensten Themen diskutieren. Die Mehrheit der Listserver dient heutzutage aber der Informationsverteilung im Zusammenhang mit dem Produktsupport oder der Meldung der Veränderung von Web-Seiten.

 

Das Finden von Mailinglisten

Praktisch alle Dienste im Internet bieten Hilfestellung bei der Suche nach Mailinglisten an. Wer also vollen Zugang zum Netz hat, hat es leicht via WWW an die Listen heranzukommen, die das gewünschte Thema behandeln. Aber auch via FTP und - ganz natürlich - e-Mail können die benötigten Informationen beschafft werden.

  • Durch das World Wide Web
    Wer durch das Web surfen kann, der kann bei den gängigen Suchmaschinen suchen lassen, wie z.B. bei Yahoo! (de.search.yahoo.com/search/de?p=mailinglist), und sich durch die Antwortliste hangeln. Wer gezielter herangehen will, der sollte Station machen auf den Seiten: www.tile.net oder www.neosoft.com (t). Wer sich lieber eine Liste per e-Mail zusenden lassen will kann auf der Webseite www.taronga.com/submit.html eine Liste anfordern.

  • Über das File Transfer Protokoll
    lassen sich Dateien herunterladen, welche eine Sammlung der Listen beinhalten und gleichzeitig über die Inhalte und das Beitrittsprozedere Auskunft geben. Diese sind zu finden unter ftp://rtfm.mit.edu/pub/usenet/news.answers/mail/mailing-lists oder ftp://rtfm.mit.edu/pub/usenet-by-group/news.lists.misc

  • Via e-Mail
    Wer weder das Web noch FTP bemühen möchte oder kann, der kann eine Liste per e-Mail zusenden lassen, indem er eine e-Mail an: mail-server@crvax.sri.com mit dem folgenden Text inder Subjekt-Zeile oder im Mailtext:
    send interest-groups.txt

    sendet. Achtung: Diese Liste ist ca. 1 MB groß.

Witz des Tages
Jeden Tag einen neuen Witz im elektronischen Briefkasten. Ebenfalls ein kostenloser Dienst, der natürlich die Registrierung der e-Mail-Adresse erfordert.
www.witz-des-tages.de
Die meisten Mailinglisten sind anglo-amerikanisch, aber es finden sich auch deutschsprachige "Mailinglisten".

Für den der nicht unbedingt diskutieren will bietet auch das deutsche Internet viele Informationen an, die einem - heute noch - kostenlos in den Briefkasten gesteckt werden. So kann man sichtäglich einen Witz (www.witz-des-tages.de) zusenden lassen oder wöchentlich die neusten Meldungen zu Internet- und Computerthemen (www.newsflash.de) erfahren. Aber auch Börsenempfehlungen flattern einem mit der Mail zu.

 

Verweise
 
Netiquette: Diskussionen via Email
Auch wer sich beim Zugang zum Internet nur auf Email beschränken muss braucht nicht auf die Diskussion der ihm am Herzen liegenden Themen mit den anderen "Bewohnern" des Netzes zu verzichten. Die Regeln für das Verhalten bei der Teilnahme an Mailinglist ist zum größten Teil aus eine Mischung der Regeln für das Usenet und Email gegeben.
(Ich bin nicht verantwortlich für Inhalte externer Internetseiten.)
 


[Seitenanfang] geändert: 01.12.2010 by hgm © 1998, Hans-G. Mekelburg, all rights reserved.
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