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Howard Rheingold
Virtuelle Gemeinschaft

Soziale Beziehungen im Zeitalter des Computers

    In seinem 1993 im amerikanischen erschienenen (deutsche Übersetzung 1994) Buch Virtuelle Gemeinschaft beschreibt Howard Rheingold die auf Online-Interaktionen aufgebauten sozialen Beziehungen von Menschen. Das Herausbilden von Gemeinschaften dieser "computer mediated communication", ist für ihn das hauptsächlich betrachtete Merkmal.

    Auch wenn bei der Dynamik der heutigen Zeit dieses Buch bereits veraltet erscheint, lohnt sich die Lektüre sehr wohl. Wenn sich auch die Technik sehr schnell wandelt, so wandelt die Wesensstruktur des Menschen sich doch in anderen Kategorien so dass die in diesem Buch beschriebenen Beobachtungen eine längere Gültigkeit haben.

    Der Author macht in seinem Buch eine Aussage, die ich als Fazit des Buches an dieser Stelle zitieren möchte: »Meine Wanderungen durch die beiden verschiedenen virtuellen Städten Frankreichs bestätigen meinen Eindruck, den ich schon bei anderen Gelegenheiten gewonnen hatte: Große Institutionen halten CMC oft für eine Art Datenbank, für ein Mittel, Informationen an viele Menschen weiterzugeben, die dann ihre Zeit damit verbringen, mit diesen Informationen zu arbeiten. Diese Menschen jedoch nutzen CMC fast immer dazu, in einer neuen, von den Entwicklern des Systems nicht vorgesehenen Weise mit anderen Menschen zu kommunizieren. Überall scheinen die Menschen Kommunikation mit anderen Menschen interessanter zu finden als die Kommunikation mit Datenbanken.« (Rheingold: Virtuelle Gemeinschaft, Seite 271)

    Rheingold betont selber, dass seine Ausführungen nicht mit einer wissenschaftlichen Untersuchung vergleichbar sind, sondern als Beobachtungen eines Journalisten zu betrachten sind. Seine Beschreibungen sind denn auch sehr stark von seinen persönlichen Erfahrungen geprägt und der journalistische Schreibstil ermöglicht ein angenehmes Leseerlebnis.

     

    Aus dem Inhalt:
    Nach einer Darstellung der ersten Erfahrungen des Autors mit der virtuellen Gemeinschaft von WELL - einem Bulletin Board System (BBS) in der Bucht von San Franzisco - geht er auf die Entstehungsgeschichte des Netze das heute als Internet bezeichnet wird ein. Dabei beschreibt er die Entstehungsgeschichte aus dem Arpanet heraus, aber auch was in der gleichen Zeit im "Graswurzelbereich" passiert ist. Im Anschluß daran geht er auf unterschiedliche Systeme der computer mediated communication (CMC) ein und beschreibt soziale Gemeinschaten in BBS und Netzen dieser, z.B. Fidonet, in Multi User Dungeons (MUD) und natürlich den Internet Relay Chat (IRC). Nicht alle seiner Erfahrungen und Beobachtungen entstammen der amerikanischen Online-Bewegung; auch seinen Erfahrungen in Japan und Frankreich widmet er jeweils ein Kapitel. Zum Abschluß des Buches geht er auf die künftig möglichen Entwicklungen für Demokratie und zwischenmenschliche Beziehungen ein.

     

    Referenz:
    Rheingold, Howard; Virtuelle Gemeinschaften: Soziale Beziehungen im Zeitalter des Computers; dt. Übers. von Dagmar Schulz & Dieter Strehle (Bonn; Paris; Reading, Mass.[u.a.]: Addison-Wesley, 1994) 392 S.; ISBN 3-89319-671-4 (www.addison-wesley.de)

 


[Seitenanfang] geändert: 28.10.2003 by hgm © 1998, Hans-G. Mekelburg, all rights reserved.
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