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Die Macht Roms und die Verbreitung des Christentums hat dazu geführt, dass
der julianische Kalender der allgemein gültige Kalender für Europa während des
gesamten Mittelalters war. Angesichts der Zersplitterung in Einzelstaaten
ein kaum vorzustellender Zustand. Zwar hatte der gregorianische Kalender
seine Anlaufschwierigkeiten, aber seit der Mitte dieses Jahrhunderts wird
er weltweit, unabhängig der Religion, eingesetzt.
Da der Kalender so außerordentlich wichtig für das öffentliche Leben war und
ist, wird es niemanden verwundern, dass sich Normungsgremien dem Kalender
angenommen haben und in nationale bzw. internationale Normen überführt
haben. In Deutschland wurde die DIN 1355 erstellt, welche inhaltlich der
ISO/R 2015-1971 gleicht. Festgelegt wurden darin Jahreslänge, Schaltregeln,
Monats- und Wochentagsnamen (inkl. Abkürzungen), die Schreibweisen für "vor
Christus" und "nach Christus" sowie Jahres- und Wochenzählung.
Die DIN-Norm ist dann in die europäische Norm EN 28601 überführt worden. Inhaltlich
beschreiben die Normen das, was bereits in der päpstlichen Bulle von 1582 aufgeführt
wurde. Sie gehen nur dann über die dort getroffenen Regelungen hinaus, wo diese
ungenau ist.
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